Früher gefangen, heute die Freiheit
Die Burgruine Alt-Ems
Eine Ruine mit einer bewegten Geschichte und die Pride-Flag. Auf den ersten Blick vielleicht ein ungewöhnliches Paar. Auf den zweiten Blick sind sie ein Beispiel für gelebte Geschichte.
Der Verkehrsverein Hohenems, vertreten durch Dieter Heidegger, hat am 24. Juni 2020 gemeinsam mit Patricia Tschallener von den Grünen Andersrum die Regenbogen-Flagge auf der Burgruine Alt-Ems gehisst. Auf der ganzen Welt wird für Gleichstellung und gegen Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung demonstriert, aber auch die bunte Vielfalt und die Liebe gefeiert. In Hohenems ist auch dieses Jahr wieder eine Regenbogenflagge sichtbar, stolz hängt sie nun bis zum 30. Juni auf der Burgruine Alt-Ems am Schlossberg.
„Es ist ein ganz besonderer Ort hier. Alt-Ems wurde im 12. Jahrhundert erbaut, diente immer wieder als Ort für Gefangene, wurde in den letzten Jahrhunderten belagert, zerstört, wieder aufgebaut, versteigert und verkauft, abgebrochen und restauriert.“, so der Obmann des Verkehrsvereins Dieter Heidegger.
Eine bewegte Vergangenheit, die im weitesten Sinne auch auf viele homo-, bi-, intersexuelle Menschen oder Transgender zutrifft. „Bevor es zum Coming-Out kommt, spüren viele Menschen, die nicht der Heteronorm entsprechen, ebenfalls ein Gefühl des Gefangen-Seins. Es bricht etwas weg, bevor ein neues Selbstbewusstsein aufgebaut wird, es gibt viele Auf und Abs, die aufgrund der sexuellen Orientierung oder der gesellschaftlich teilweise leider immer noch vorhandenen Diskriminierung entstehen oder durchlaufen werden.“, sagt Patricia Tschallener.