Über Mission Pride

Bekennen hat viele Gesichter

Wow, große Firmen werben im Juni mit Regenbogenfarben! Wir sind weit gekommen mit der LGBTIQ*-Bewegung, wenn diese Firmen mit Regenbogenfarben Marketing machen können, ohne das Firmenimage auf’s Spiel zu setzen.

Aber, Moment mal. Für Hannah aus Schlins lag letztes Jahr einiges auf dem Spiel, als sie sich im Musikverein als lesbisch geoutet hat. Und Timo aus Hohenweiler wird von seinen Lehrpersonen immer noch mit falschem Namen angesprochen riskiert schlechte Noten, wenn er schon wieder korrigiert. Und Roland ist 58 und lebt sein Leben lang schon in Schwarzach, wo bis heute niemand weiß, dass er gerne mit einem Mann zusammen wäre.

Wir glauben: Wer sich heutzutage bekennt, braucht immer noch einiges an Mut. Und darum geht es bei Mission Prideflag. Über den Mut, sich zu bekennen. Sei das ein Outing bei der Familie, eine politische Haltung, oder auch einfach nur die kleine Erwähnung bei der Arbeit über den Urlaub mit dem*der Partner*in.

Unsere Vision: Den Regenbogenfarben 96 mutige Gesichter und Geschichten aus Vorarlberg zu schenken. Und herauszufinden, was es heute noch bedeutet, zu sich selbst zu stehen.

 

Queere Grüße,

euer Verein GoWest für LGBTIQ*

Foto: Nadine Jochum, privat

Unsere Haltung

Es gibt nicht die eine Geschichte

In unserer Vereinsarbeit erleben wir eine Gleichzeitigkeit

unterschiedlicher Erfahrungen. „Ist doch eh alles kein Thema mehr!“, hören wir oft. Genauso oft hören wir „Wenn ich mich oute, habe ich niemanden mehr“. Und dazwischen gibt es auch noch ganz viele Abstufungen. Mit „Mission Pride“ möchten wir nicht ein Bild vom LGBTIQ-Leben in Vorarlberg zeichnen, sondern der Vielfalt der Erfahrungen gerecht werden.

Zu jeder Gemeinde eine Geschichte

Bei unseren Recherchen nach Gesprächspartner*innen ist uns schnell aufgefallen, dass die meisten queeren Menschen in Vorarlberg im Rheintal und den Städten wohnen. Natürlich könnten wir es uns einfach machen und auf diesem Weg schnell 96 Geschichten sammeln. Wir machen es uns aber bewusst schwer: Damit wir über unseren eigenen städtischen Tellerrand schauen. Und so kommt es, dass wir schon Geschichten aus Fontanella, Krumbach oder Mäder erzählen können.

Scheitern ist Teil des Projekts.

Hand aufs Herz. Auch wir wissen, dass es verdammt hart wird, queere Geschichte aus Bartholomäberg, Sonntag oder Schoppernau aufzuspüren. Aber wir möchten es zumindest versuchen und uns dabei selbst überraschen. Und wenn es am Schluss dann doch nur 57 Geschichten sind, so bleibt die Frage: Was ist mit den anderen 39? Und da beginnt dann die eigentliche Mission: Eine Auseinandersetzung über queeres Leben in einer Region, die sich neuerdings als Landstadt bezeichnet.

Schummeln ist erlaubt. Wenn man ehrlich ist.

Wie erzählt man Geschichten von Menschen, die nicht geoutet sind? Dann wird ganz offiziell geschummelt. Aus Laterns wird dann einfach Dalaas und aus Sandra wird Maria. Und im Gegensatz zum Schummeln beim Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, lassen wir es euch alle wissen.

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