Natascha aus Nenzing hat in Vorarlberg gelernt, was es heißt, Sich-Selbst zu sein.

Vorarlberg war mein Auffangbecken.

Ich kam hierher und war verloren.

Am Ende habe ich mein Zuhause gefunden.

Gestartet am Arlberg und in Nenzing gelandet.

Eine Achterbahnfahrt, mal war ich ganz oben und dann wieder ganz unten.

 

Hier habe ich gelernt, Ich zu sein.

Dazu darf man verstehen, dass ich nicht ganz der Norm entspreche.

Ich habe weiche, weibliche Konturen, dennoch eine tiefe Stimme.

Eine zierliche Figur und bei genauem Hinsehen versteckt sich eine atypische Figur.

Markant, denn da ist keine Brust.

 

Ich bekenne mich, denn Ich bin Ich.

Lasse die Rollenbilder mal am Rande liegen.

Ich lebe in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung.

In voller Akzeptanz.

In weiter Ferne liegen die befremdlichen Blicke und das Chaos, das wir hinterließen.

 

Ob es zu Beginn einfach war?

Keinesfalls.

Und dennoch, jetzt ist es einfach.

Es brauchte nur ein bekennendes Verhalten, um anzukommen.

Fragen werden einfach beantwortet.

Blicke ersticken im Rauch.

Ich arbeite in der Tourismusbranche an der Front.

Gesehen werde ich als Frau und dennoch bin ich ein Exot.

Bezeichnen würde ich mich mittlerweile einfach als Mensch.

Ich liebe meine Frau, die vor meiner Zeit wohl nie über eine gleichgeschlechtliche Beziehung nachdachte.

Ich liebe meine Katzen, Sport, Wissen und wahrscheinlich vieles mehr.

Ich bin glücklich hier im Ländle, es wurde zu meinem Zuhause.

 

Keine Interpretationen, ich wurde als Frau geboren, gedacht ein Mann sein zu wollen.

Auf der Hälfte des Weges dorthin machte ich kehrt und so blieb ich wer ich war.

Einfach ein Mensch, der sich keineswegs in bekannte Rollenbilder zwängen lässt.

Nun, meine Geschichte könnte 800 Wörter umfassen.

Ich denke nur, so viele Worte sind nicht notwendig,

um zu beschreiben,

dass ich einfach PRIDE bin.