Pride einfach für Kinder erklärt
Susi aus Klaus
Dass in Klaus eine Regenbogenfahne hängt, hat man auch drei Kindern und ihrer Mutter zu verdanken. Aber: Wie erklärt man den eigenen Kindern eigentlich Pride? Susi aus Klaus hat sich dazu Gedanken gemacht und teilt mit uns einen Vorschlag.
„Am 24. Juni haben wir beim Gemeindeamt die Regenbogenfahne gehisst. Meine drei Kinder haben mir am Vortag noch beim Stangen einnähen und Ösen stanzen geholfen. Schön bunt, meinten sie dazu; und ob sie mit der Fahne denn jetzt spielen dürfen. Regenbogen stehen ja auch bei Kindern gerade hoch im Kurs. Was denn die vielen Farben bedeuten, haben sie gefragt.
In knappen Worten erklärt, habe ich geantwortet, dass diese Fahne ein Symbol dafür ist, dass alle Menschen gleich sind. Dann habe ich nochmals drüber nachgedacht, mich selbst ergänzt und ihnen gesagt, dass das so nicht ganz stimmt. Vielmehr ist es so, dass es ein großes Geschenk ist, dass wir Menschen so bunt und vielseitig sind wie die Regenbogenfahne – in unserem Aussehen, aber vor allem auch in unserem Denken und Tun. Die Fahne ist viel mehr ein Symbol dafür, dass alle Menschen GLEICH WICHTIG sind.
Die Farben der Regenbogenfahne stehen ja für Sexualität, Leben, Heilung, Sonne, Natur, Kunst, Harmonie und Spiritualität. Wenn ein Regenbogen am Himmel entsteht, erzähle ich den Kindern oft die Geschichte, dass am Ende des Regenbogens ein Schatz versteckt sei. Nun stellt euch vor, dass wir all jene oben genannte Dinge in der Schatzkiste finden und erleben dürfen. Was wollen wir eigentlich mehr vom Leben und warum gibt es immer noch Menschen, welche die Vorteile der Diversität von uns Menschen nicht sehen und schätzen?
Unsere Fahne in Klaus hat nur sechs Streifen. Dennoch ist es eine ganz wunderbare Vorstellung, dass in der Woche des Christopher Street Days noch mehr Kinder, Jugendliche – aber auch Erwachsene – die riesige LGBTIQ-Fahne mitten in der Gemeinde sehen und diese dann Anlass für Gespräche bietet.
In meiner kleinen Familie bin ich stolz darauf, dass es für meine Kinder ganz egal ist ob ihre Freunde nur Bezug zu einem Elternteil haben, Mama und Papa da sind oder die Kinder mit zwei Mamas aufwachsen. Nur über die doppelte Bastelarbeit am Muttertag machen sie sich dann Gedanken.“
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